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Das Rennen am Rossfeld

In der Nachkriegszeit war es eines dieser legendären Rennen, in der die Automobilindustrie zeigen konnte was in ihr steckt und das tausende Menschen nach Berchtesgaden lockte: Das Rennen am Rossfeld. Die vielen Kurven mit unterschiedlichen Radien verlangte den Rennwagen alles ab. Bei Steigungen mit bis zu 13% mussten Mensch und Maschine oft ans Limit gehen. Im Buseum-Fundus konnte ich in den Motor Sport Magazinen der 50er und frühen 60er Jahre so einige Berichte über das Rennen finden. Zugegeben waren die Berichte recht emotionslos geschrieben. Als mich der liebe Achim Althammer fragte, ob ich mit dem Bulli im Fahrerlager dabei sein möchte, habe ich zugesagt ohne zu wissen was mich tatsächlich erwartet.

An diesem Wochenende war es dann also soweit. Die Oldie-Rennszene gibt sich am Rossfeld die Ehre und wir sind mit dabei.

Wie fast alle der zahlreichen Besucher war auch ich total begeistert von den vielen gut erhaltenden Oldtimern, die friedliche, freundliche Stimmung und die hohe Expertendichte aus der Oldtimer-Szene. Nicht zu vergessen die mutigen Fahrer – allen voran Walter Röhrl. Unfassbar wie die wertvollen aber technisch zurückgebliebenen Fahrzeugen am Grenzbereich bergauf, bergab geprügelt werden. Es riecht nach Benzin, Öl und Gummi. Zum Glück spielt das Wetter mit. 1.000 Eindrücke prasseln auf mich ein. Oldtimer erleben mit allen Sinnen. Sehen, hören, riechen, spüren und lieben.

Als Achim Althammer bei mir am Bulli vorbeikommt, muss ich ihn spontan in den Arm nehmen. Ich bedanke mich für die hervorragende Organisation und das zauberhafte Event, welches er mit ausschließlich freiwilligen Helfern da in den Berg gezaubert hat. Das ist schon der Hammer.

Es fahren regelmäßig Busse von Berchtesgaden zum Rossfeld und zwar nicht nur vom regionalen Busunternehmen, sondern auch Fahrzeuge der 50-iger 60-iger und 70-iger Jahre. Ein besonderes Erlebnis für die kleinen und großen Besucher.

 

Unser Bulli steht genau gegenüber der Box von Karl Wendlinger (AMG Mercedes) und Walter Röhrl (Porsche 911).

Walter Röhrl schreibt in jeder freien Minuten Autogramme und stellt sich für Fotos zur Verfügung. Professionell, geduldig und stets freundlich. Bemerkenswert. Natürlich frage ich ebenfalls nach einem Autogramm und lade ihn ein, sich mal den Bulli anzusehen und sich das BUSEUM-Konzept erklären zu lassen. Ehrlich gesagt habe ich nicht damit gerechnet, dass er vorbeikommt als er mir sagte: „Wenn es nachher a bissl ruhiger ist, dann komm ich rüber“. Keine 1 ½ Stunden später klopft er mir auf die Schulter und meint: „Jetzt erklär mir mal was Du da machst“. Mein Hirn hat ein wenig gebraucht, um zu verstehen, dass das Idol meiner Jugend und unumstrittene Rennsportlegende sich für mein Projekt interessiert. Ich erkläre ihm das Konzept, er hört aufmerksam zu und meint: „Des is a super G‘schicht. Des stimmt scho, dass die Mechaniker ned immer ausreichend anerkannt wern. Weiter so, des isch guad“. Das hat mich mächtig gefreut. Ja und ich bin auch ein wenig stolz.

 

Was mich nicht weniger freut ist das große Interesse der Fotografen und Fans am Bulli. Wer will darf mal einsteigen. Vor allem Kinder und ehemalige Bulli-Besitzer sitzen mit leuchtenden Augen am überdimensionalen Kunststofflenkrad und schwärmen. Da geht mir das Herz auf.

Über 120 Fans werden es am Ende sein, die im Bulli gesessen sind. Nicht jeder wollte fotografiert werden aber ein große Anzahl an Fan-Bilder findest Du hier: Fan-Bilder

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